News: FDA und ihre Regularien

Man hört und liest in den letzten Tagen viel über die FDA und ihren Regularien um das Dampfen in den Vereinigten Staaten von Amerika zu unterbinden. Doch was ist die FDA eigentlich und warum sind sie so eifrig dabei, die E-Zigarette zu regulieren? Dies erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Was ist die FDA?
FDA ist eine US amerikanische Behörde und steht für „Food and Drug Administration“ und ihre Hauptaufgabe besteht darin, Lebensmittel und Betäubungsmittel zu regulieren, d.h. deren Verbreitung und Vertrieb zu kontrollieren. Darunter fallen zum Beispiel Diätzusätze, abgefülltes Wasser, Nahrungszusätze, rezeptpflichtige Betäubungsmittel, Impfungen, Blut und Blutprodukte, medizinische Geräte, Geräte, die Strahlung abgeben, Kosmetika, Tiernahrung, Tabakprodukte und so weiter.
Wie man sieht, sie regulieren nahezu alles, was Mensch oder Tier in irgendeiner Form zu sich nehmen. Da wundert es nicht, dass sie auch bei den E-Zigaretten ein großes Mitspracherecht haben.
Das Problem in den USA
Warum nun will die FDA so stark den Dampfermarkt regulieren? In erster Linie nicht, um es den Dampfern schwerer zu machen, sondern um Jugendliche davon abzuhalten zu Dampfen. Denn der neuste Trend bei den Jugendlichen ist Juuling. Dies leitet sich von einer kleinen E-Zigarette ab namens Juul. Sie ist vergleichbar mit der myBlu oder Bo und ist eine kleine, stickähnliche E-Zigarette, die mit Pods bestückt und dann gedampft wird. Diese Pods haben zwar von Haus aus weniger Nikotin, als man es in Deutschland kennt (in den USA ein Juul Pod max 5% Nikotin = ca. 0,035ml, Deutschland 16mg/ml in 2ml), werden aber von einigen Jugendlichen mit höherer Nikotindosis nachgefüllt. Auch wenn ein Juul Gerät nicht gerade günstig ist, so erfreut es sich doch großer Beliebtheit in den USA, da es klein und handlich ist.
Die FDA sieht in dem Punkt, dass Jugendliche nikotinhaltige Liquids dampfen, ein Problem, da dies Auswirkungen auf die Gesundheit und Entwicklung der Heranwachsenden haben könnte. Auch ist es ja unbestritten, dass Dampfen zwar gesünder als Rauchen ist, aber dennoch ungesünder als nicht zu Rauchen und nicht zu Dampfen.
Auch die verfügbaren Aromen sollen die Jugendlichen schneller zum Dampfen führen, als es beim Rauchen der Fall war und ist. Und in diesen beiden Punkten sieht die FDA die größten Probleme.
Problemlösungen seitens FDA
Doch wie kann man diese Entwicklung unter den Jugendlichen aufhalten? Natürlich, indem man Liquidaromen erstmal verbietet. Okay, so drastisch wird es nicht sein, wurde aber von den sozialen Medien so aufgefasst. Es besteht seit dem 21.8.2018 ein Gesetzesentwurf, welcher die Aromen in Tabakprodukten regulieren soll. Wie das im Endeffekt aussehen wird, bleibt abzuwarten.
Eine andere Problemlösung seitens der FDA ist Werbung gegen das Dampfen. So gibt es seit einigen Tagen einen Werbespot, der bildhaft darstellen soll, wie gefährlich das Dampfen für Jugendliche ist. Dort werden Gehirnwürmer gezeigt, die, wie sich jeder denken kann, so nicht existieren werden. Auch wird nun vermehrt Werbung gegen das Dampfen in den Schulen der USA gemacht.
Laut einer Studie sollen auch rund 80% der Jugendlichen sich nicht darüber im Klaren sein, welche gesundheitlichen Probleme mit dem Dampfen auftreten können. Da sieht die FDA Aufklärungsbedarf.
Diese Kampagne nennt sich „The Real Cost“ und wurde von der FDA vor einiger Zeit ins Leben gerufen.
Fazit
Man könnte nun die FDA verfluchen und zum Teufel schicken wollen, aber nüchtern betrachtet, ist das, was sie tun, löblich. Sie versuchen ihr Problem der Jugendabhängigkeit und gesundheitlichen Gefährdung durch das Dampfen Einhalt zu gebieten und ziehen dafür einiges in Betracht in Sachen Aufklärung und Regulation. Doch leider, und das leider ist mal wieder fett unterstrichen, leider findet die Aufklärung nicht mit Tatsachen statt, sondern mit Hirngespinsten einiger selbsternannten Experten. Auch bleibt abzuwarten, wie sich der „Flavour-Ban“, also die Regulierung für Aromen in Tabakprodukten, auf den Markt auswirkt. Wenn es lediglich eine Alterbegrenzung geben soll, die es eigentlich schon für Tabakprodukte gibt, dann sehe ich kein Problem. Aber solch eine Begrenzung hat bei Aromen für E-Zigaretten auch wenig Sinn, da man leicht auf als Lebensmittelaroma deklarierte Ware zurückgreifen kann. Somit ist wohl eine Regulierung ohne Alterbeschränkung zu erwarten. Auch bleibt abzuwarten, was die FDA sich noch einfallen lässt.
Nun kann man denken, „Was in den USA passiert, ist mir doch egal.“ Das stimmt auch erstmal. Doch durch die Globalisierung und die enge Vernetzung der Staaten untereinander kann es passieren, dass hier ansässige Politiker dies aufschnappen und daraus etwas Eigenes, für uns Schlimmeres, gestalten. Ausserdem sitzen viele Liquid- und Hardwarehersteller in den USA und wenn die schon in ihrem eigenen Land Regularien unterliegen, kann sich das auf unseren Markt auswirken. Es ist ja jetzt schon recht teuer sich ein Gerät direkt aus den USA schicken zu lassen, da der Versand recht teuer ist. Da könnten solche Regelungen die Preise noch höher schießen lassen.
Alles in allem müssen wir abwarten, welche Konsequenzen das alles nach sich zieht. Ich hoffe nur, dass sich alle Dampfer, Vaper oder Juuler zusammentun und dafür einstehen, dass das Dampfen getrennt vom Rauchen betrachtet werden soll, da es sich NICHT um ein tabakhaltiges Produkt handelt, welches geraucht wird. Dafür sollten wir alle gemeinsam Kämpfen, jeder auf seine Weise.
Nachtrag: Gerade ist mir ein Link in die Hände gefallen, auf dem man die Regularien in den USA nach Bundesstaat aufgeschlüsselt sehen kann. So ist Vaping in den meisten Bundesstaaten erst ab 18 erlaubt und E-Liquid Flaschen müssen kindersicher sein. Den Link findet ihr unter den Quellen.
Quellen:
FDA
The Real Cost
Regularien der USA nach Bundesstaat
Werbespot der FDA

Florian Böttcher

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Moin zusammen, da gab’s wohl einen kleinen Knoten im Gedenke 😉 In der JUUL ist tatsächlich 5% Nikotin, das bedeutet aber 50mg/ml, was so’n bissel mehr als unsere maximalen 20mg/ml sind. Ist trotzdem nicht so wild, weil die 20mg/ml in der EU auch nur ne Zufallsgrenze sind, aber in den JUUL-Pods (kann man übrigens nicht oder nur sehr schwer nachfüllen) sind eben über das Doppelte drin… deswegen ja unter anderem die künstliche Panik. Außerdem sind Dampfen in den USA Tabakprodukte, es gilt demnach also schon eine Altersgrenze, die gleiche eben wie für Zigarette und Co. Das mit den Aromen ist… Weiterlesen »
Ich danke dir für deinen Kommentar und ich gebe dir in einigen Punkten recht. Das mit den 5% Nikotin habe ich auf die 1,7ml Füllmenge gerechnet und dabei kamen knapp 0,035ml reines Nikotin raus. Das erscheint mir weitaus weniger als 20mg/ml. Wobei eine Umrechnung von Gewicht zu Volumen ja nur überdie Dichte möglich ist. Müsste ich nochmal nachforschen, ob man das so einfach umrechnen kann. Dampfen werden nahezu überall noch als Tabakprodukt geführt und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die Amis kennen vielleicht nicht das Selbermischen, wie wir es so kennen. Aber wenn sich Jugendliche angeblich ihre Juuls… Weiterlesen »
Das hat nix mit der Menge des Liquids zu tun, 5% bedeutet etwas mehr als 50mg/ml. Dementsprechend wären unsere max. Liquids mit 20mg/ml so über’n Daumen 2%. Ich weiß nicht, woher du die Geschichte hast, dass Jugendliche in den USA sich die JUULs selber befüllen. Das macht da so gut wie keiner… die Dinger sind auch nicht besonders gut zu befüllen. Es geht um die 50er „Nikotinsalz“ Pods von JUUL. Ernsthaft, die Hersteller sind Schuld, wenn irgendwelche Shops deren Produkte an Minderjährige verticken? Wär mir neu, dass in Deutschland einer diesem hölzernen Pfad folgen würde. Es ist schlicht Unsinn, den… Weiterlesen »
Denen wird schon was einfallen um einem das Leben schwerer zu machen. Vor ein Paar Jahren hat sich die FDA ja die Zigarrenbranche vorgenommen und die müssen doch jetzt auch hohe Summen zahlen, wenn sie eine neue Zigarre auf den Markt bringen. Zumindest war das mein letzter Stand. Sollen se doch lieber mal die Jugendlichen aufklären….
[…] können die Ergebnisse schwerwiegend sein und den Gebrauch von E-Zigaretten stark einschränken (1,2). Wenn Ihr plant, in diesem Jahr noch zu verreisen und euer Gerät mitnehmen möchtet, solltet […]