In Deutschland gelingt es zunehmend nicht nur legalen Produkten, regulierten Anforderungen und Besteuerungspflichten gerecht zu werden. Vielmehr zeigt sich eine erhebliche Zunahme von nicht konformen, illegalen Vaping-Produkten – mit Auswirkungen auf Gesundheitsschutz, Verbraucherschutz, Steuereinnahmen und Wettbewerbsbedingungen.
Hintergrund
Das Vapen (die Nutzung von E-Zigaretten und ähnlichen Verdampfern) ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, unterliegt jedoch umfangreichen Vorschriften. So dürfen z. B. nikotinhaltige Liquids und Geräte nur verkauft werden, wenn sie den Anforderungen der Tobacco Products Directive (TPD) und des deutschen Tabakerzeugnisgesetz entsprechen: u. a. Beschränkung der Nikotinkonzentration auf maximal 20 mg/ml, Definierung der Behältergröße, Kennzeichnungspflichten, Altersnachweis beim Verkauf.
rotz dieser Regulierung häufen sich Berichte über Produkte, die nicht rechtskonform sind – etwa fehlende Steuerzeichen, falsche Verpackung, Überschreitung von Volumen- oder Nikotin-grenzen.
Was sind typische Merkmale illegaler Produkte?
Vapes oder Einweg-E-Zigaretten („disposables“) mit überhöhter Füllmenge oder ohne ordnungsgemäße Kennzeichnung.
Liquids oder Geräte, die nicht ordnungsgemäß registriert oder versteuert sind — etwa ohne Steuer- oder Zollabgabe.
Produkte, bei denen Altersnachweise oder Verkaufskontrollen nicht stattfinden oder umgangen werden.
Vertrieb über unregulierte Kanäle (z. B. Internetshops ohne Altersverifikation, Import ohne Kenntnis der deutschen Vorschriften).
Ursachen der Zunahme
Preis- und Regulierungsunterschiede: Legale Produkte unterliegen Steuern, Registrierungs- und Dokumentationspflichten. Illegale Anbieter haben geringere Kosten und senken Preise entsprechend, wodurch ein Anreiz für Schwarzmärkte entsteht.
Vertriebskanäle jenseits des regulierten Handels: Kioske, Tankstellen, Online-Shops werden verstärkt für Produkte genutzt, deren Konformität schwerer zu kontrollieren ist.
Marktüberwachung & Durchsetzung: Zwar gibt es Kontrollen, doch häufig ist die Zahl der Stichproben begrenzt. Teilweise fehlen ausreichende Ressourcen oder hohe Bußgelder, um abschreckend zu wirken.
Gefahren und Folgen
Jugendschutz: Da illegal vertriebene Produkte oft außerhalb regulierter Verkaufsstellen landen, ist der Schutz von Minderjährigen nicht hinreichend gewährleistet.
Gesundheitliche Risiken: Produkte außerhalb des regulären Systems könnten Inhaltsstoffe enthalten, deren Sicherheit nicht geprüft wurde. Unzureichende Verpackung oder Warnhinweise bergen Risiken für Verbraucher.
Steuer- und Wirtschaftsschäden: Der Staat verliert Einnahmen durch nicht gezahlte Steuern, gleichzeitig werden regulierte Händler gegenüber illegalen Anbietern benachteiligt.
Image und Regulierungseffektivität: Ein florierender Schwarzmarkt kann das Vertrauen in regulierte Produkte reduzieren und die Wirkung regulatorischer Maßnahmen untergraben.
Aktuelle Entwicklungen in Deutschland
Die deutschen Vorschriften zu Vaping werden zunehmend verschärft. So ist z. B. ein landesweites Verbot von Einweg-E-Zigaretten in Diskussion. Laut Berichten könnte Deutschland mittelfristig einem solchen Verbot folgen oder zumindest strengere Vorgaben einführen.
In einzelnen Bundesländern wird der Schutz weiter verstärkt: Beispielsweise hat das Bundesland Niedersachsen die bestehende Rauchverbotsregelung erweitert, sodass auch der Konsum von E-Zigaretten darin aufgenommen wurde.
Die Marktanalyse weist auf einen stark wachsenden Markt hin, gleichzeitig aber auch auf wachsenden Druck für Regulierungsmaßnahmen.
Empfehlungen für Verbraucher und Branche
Für Verbraucher: Beim Kauf von Vaping-Produkten auf kennzeichnungspflichtige Merkmale achten: Steuer- bzw. Zollzeichen, Altersnachweis, Verpackung mit Warnhinweisen, registrierter Hersteller/Importeur. Produkte ohne diese Merkmale lieber meiden.
Für Händler/Branche: Compliance ernst nehmen: Registrierung nach TPD, Sicherstellen von Steuerstempeln, Altersverifikation, korrekte Verpackung und Kennzeichnungspflichten. Illegale Konkurrenz bleibt eine reale Bedrohung für den seriösen Markt.
Für Politik und Regulierer: Verstärkung der Marktüberwachung, konsequente Sanktionen gegen illegale Anbieter, Aufklärungskampagnen für Verbraucher. Zudem könnten Regelungen für Einweggeräte und Entsorgungsanforderungen dazu beitragen, Schwarzmärkte zu schwächen.
Fazit
Illegale Vaping-Produkte sind ein wachsendes Problem in Deutschland – sie gefährden Jugendschutz, untergraben die Regulierung, führen zu Steuerverlusten und können gesundheitliche Risiken bergen. Die zunehmenden Regulierungsbemühungen zeigen, dass der Staat hier handelt, doch es bleibt eine Herausforderung für Verbraucher, Handel und Behörden gleichermaßen.
Quellenangaben
EcigIntelligence: „Germany: e-cigarette regulation, July 2025“ ECigIntelligence
EcigIntelligence: „Germany drafts new rules for disposable vapes …“ ECigIntelligence
2firsts.com: „Lower Saxony State in Germany Expands Smoking Ban to E-Cigarettes“ (Mai 2025) 2Firsts
Rahid
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