Berlin, Oktober 2025 – In einer überraschend deutlichen Stellungnahme hat der Bundesrat ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten (sogenannten Disposables) gefordert. Grund sind vor allem die wachsenden Umweltprobleme und hohen Entsorgungskosten, die mit dem rasant zunehmenden Konsum dieser Wegwerfprodukte einhergehen. Damit ist ein neuer Impuls in der Debatte um die Regulierung von Vaping-Produkten in Deutschland gesetzt worden – doch die Bundesregierung zögert.
🚬 Was genau sind Einweg-Vapes?
Einweg-E-Zigaretten, auch Disposables genannt, sind sofort einsatzbereite Vaping-Geräte mit integriertem Akku, befülltem Liquid-Tank und Mundstück – sie werden nach einmaligem Gebrauch weggeworfen. Besonders beliebt sind sie bei jüngeren Konsumenten, da sie oft in auffälligen Farben gestaltet und mit süßlichen Aromen wie Wassermelone, Cola oder Ice Mango versehen sind.
Sie sind günstig, überall verfügbar – und in den Augen vieler Kritiker ein rücksichtsloses Wegwerfprodukt.
Was fordert der Bundesrat?
In seiner Sitzung am 11. Oktober 2025 hat der Bundesrat die Bundesregierung aufgefordert, ein Verkaufsverbot von Einweg-E-Zigaretten gesetzlich zu prüfen und umzusetzen. Zur Begründung heißt es:
„Einweg-E-Zigaretten stellen ein zunehmendes ökologisches und wirtschaftliches Problem dar. Ihre Entsorgung ist aufwendig und kostenintensiv, sie enthalten umweltschädliche Kunststoffe, Chemikalien und Batterien.“
Zudem seien sie eine besondere Gefahr für Jugendliche, da sie niedrigschwellig, günstig und durch die bunte Aufmachung stark marketingwirksam seien.
mweltbelastung: Ein wachsendes Problem
Laut Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland monatlich über eine Million Einweg-Vapes verkauft – der Großteil davon landet unsachgemäß im Restmüll oder auf der Straße.
Jede einzelne enthält eine Lithium-Ionen-Batterie und Elektronik, die fachgerecht entsorgt werden müsste. In der Praxis geschieht das kaum. Die Folge:
Ressourcenverschwendung (z. B. Lithium, Kupfer)
Umweltrisiken durch auslaufende Chemikalien
Mehrkosten für die Entsorgung, die auf Städte und Steuerzahler zurückfallen
Kinder- und Jugendschutz im Fokus
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt: Disposables werden oft gezielt mit süßen Aromen und Popkultur-Designs beworben – was sie besonders für minderjährige Konsumenten attraktiv macht.
Obwohl der Verkauf an unter 18-Jährige verboten ist, zeigen Studien, dass immer mehr Jugendliche Zugang zu Einweg-Vapes haben – etwa durch Online-Käufe oder Weitergabe im Freundeskreis.
Die Wissenschaft warnt: Nikotinabhängigkeit im Jugendalter kann langfristige neurologische Schäden verursachen – und birgt die Gefahr, später auf Zigaretten oder andere Suchtmittel umzusteigen.
Bundesregierung zögert – Industrie warnt vor Verbot
Trotz der klaren Forderung des Bundesrats bleibt die Reaktion der Bundesregierung bisher vage. Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums sprechen von „Prüfprozessen“ und „Abstimmungen auf EU-Ebene“.
Hersteller und Händler warnen indes vor einem vorschnellen Verbot:
Gefahr eines wachsenden Schwarzmarkts
Wirtschaftliche Schäden für Einzelhandel und Großhändler
Forderung nach besserer Recycling-Infrastruktur statt Verboten
Ein Blick ins Ausland: Großbritannien geht voran
In Großbritannien ist das Verbot von Disposables bereits Realität: Seit 1. Juni 2025 dürfen dort keine Einweg-Vapes mehr verkauft werden. Auch Länder wie Frankreich, Irland und Neuseeland arbeiten an ähnlichen Gesetzen.
Die EU-Kommission prüft derzeit eine einheitliche Regelung für alle Mitgliedsstaaten – inklusive möglicher Totalverbote bestimmter Produktarten.
Kommentar: Ein Schritt in die richtige Richtung – aber reicht das?
Die Entscheidung des Bundesrats ist ein deutliches Signal – nicht nur an die Bundesregierung, sondern auch an Hersteller, Händler und Konsumenten. Der Markt für Vaping-Produkte muss verantwortungsbewusster werden.
Ein vollständiges Verbot von Disposables mag drastisch klingen, doch angesichts der Umweltschäden und jugendgefährdenden Aspekte ist es kaum noch vertretbar, die Augen zu verschließen.
Allerdings: Ein Verbot allein reicht nicht. Es braucht bessere Aufklärung, verbindliche Rücknahmesysteme und einen nachhaltigen Umgang mit Vapes insgesamt. Der Vaping-Markt muss sich neu erfinden – nicht als Wegwerfware, sondern als kontrolliertes Genussmittel für Erwachsene.
Fazit
Der Bundesrat hat gesprochen – nun liegt es an der Bundesregierung, aus Worten auch Taten folgen zu lassen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob Deutschland beim Thema Vaping vorangeht oder weiter zögert.
Quellen:
2Firsts.com – Originalmeldung zum Bundesrat
Stern.de: Minister gegen Aromen in Vapes
DUH: Umweltprobleme durch E-Zigaretten
Rahid
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